Das Alte Land: Ein Paradies für Obstliebhaber und eine der größten und wichtigsten Obstbauregionen in Europa

Apfel- und Kirschbäume soweit das Auge reicht. Tatsächlich werden hier ein drittel der deutschen Äpfel und rund jede zweite deutsche Süßkirsche produziert.

Auf einer beeindruckenden Fläche von rund 10.400 Hektar Erwerbsobstbau, ist das Alte Land eine Kernregion der deutschen Obstproduktion.

Der Export von Obst, insbesondere Äpfeln, trägt wesentlich zur Wirtschaftskraft der Region bei und unterstreicht ihre Bedeutung auf europäischer und internationaler Ebene. Die atemberaubende Landschaft, die von tausenden von Obstbäumen geprägt ist, hat auch einen hohen touristischen Wert.

Jährlich zieht es unzählige Besucher hierher, die die Schönheit der Region bewundern, frisches Obst direkt vom Baum pflücken oder an einer der vielen kulturellen Veranstaltungen teilnehmen möchten.

Als größtes zusammenhängendes Obstanbaugebiet Europas nimmt das Alte Land nicht nur im wirtschaftlichen sondern auch in der Entwicklung neuer Anbauverfahren und Geschäftsmodelle eine Vorreiterrolle ein.

Die Obstbauern im Alten Land stehen vor einer Reihe von Herausforderungen, die eine Neuausrichtung der Anbauprozesse erfordern. Der Klimawandel führt zu unregelmäßigen Wetterbedingungen, die Ernteverluste durch Frost, Dürre oder Hagel verursachen können. Hohe Arbeitskosten und der Mangel an Arbeitskräften, insbesondere während der Erntezeit, sind weitere Schwierigkeiten. Die steigenden Anforderungen an den Umweltschutz und die Nachhaltigkeit stellen die traditionellen Anbaumethoden infrage.

Mittels der „Neues Altes Land Allianz“ werden innovative Ansätze zur Doppelnutzung der Anbauflächen erarbeitet und umgesetzt, sodass sich auf lange Sicht Erträge stabilisieren und weitere, höherwertige Produkte auf Basis der generierten Energie erzeugt werden können. Das Alte Land profitiert von der geografischen Lage, der regionalen Ansiedlung von Großindustrie (z.B. DOW, AIRBUS, …) und der Infrastruktur (A26, Netzverteilungspunkte, …), sodass sich bei einer gemeinschaftlichen Neuausrichtung der Betriebe Skaleneffekte realisieren lassen.

Die erzeugte Energie kann unter Einhalten entsprechender Regularien direkt an die Großindustrie vertrieben werden, sodass die Großindustrie regionalen, grünen Strom erhält und zusammen mit den Erzeugern von besseren Strompreisen profitieren. Die Landwirte erhalten bessere Preise für die erzeugte Energie und die Großindustrie kann im Vergleich zu Netzpreisen die Kosten senken.

Die Landwirte des Alten Landes können sich geltende Privilegien zu Nutze machen, um von der Energiewende zu profitieren und um Ihre Betriebe zu festigen und weiter auszubauen. Für die Altländer können bei der Planung, Beantragung und Inbetriebnahme von Agri-PV über Freiflächen und Dauerkulturen unter anderem folgende Privilegien angewendet werden:

Privilegiertes Bauen von Agri-PV Anlagen im räumlich-funktionalen Zusammenhang

Nach Ziffer 9 in § 35 Absatz 1 BauGB können Betriebe der Landwirtschaft, des Forsts oder des Gartenbaus Agri-Photovoltaikanlage bis 2,5ha eine Baugenehmigung via Bauantrag ohne vorherige Aufstellung eines Bebauungsplanes erwirken.

Privilegiertes Bauen von Agri-PV Anlagen an Bundesautobahnen

Nach § 35 Abs. 1 BauGB können
Freiflächenanlagen entlang von Autobahnen und mehrgleisigen Bahnstrecken in einem 200m Streifen auf beiden Seiten mit einfacher Baugenehmigung ohne vorherigen B-Plan-Verfahren gebaut werden.

Keine Teilnahme an EEG-Ausschreibung bis 1MWp installierter Leistung

Wird eine Anlage unter 1MWp installierter Leistung gebaut, so muss diese nicht an der EEG Ausschreibung teilnehmen, sondern erhält eine Feste Vergütung. Diese Schwelle liegt für Bürgerenergie-Genossenschaften noch höher.

Die Bestrebungen durch NALA sollen den Landwirten der Zukunft neue Perspektiven, Geschäftsmodelle und Möglichkeiten zum Klimaschutz aufzeigen und zugänglich machen.

Die vorhandenen Flächen erhalten einen Doppelnutzen, sodass gleichzeitig Obst und Energie produziert und vermarktet werden kann. Weiterführende Technologiebausteine führen nicht nur dazu, dass Erträge gesteigert, sondern Kosten auf lange Sicht gesenkt werden können. Über den digitalen Zwilling eines jeden Obstbaumes (siehe SAMSON Projekt) können diese bedarfsgerecht behandelt und z.B. die Alternanz gebrochen werden. Darüber hinaus tragen die Agri-PV als Dächer zu einem Hagelschutz bei, was das Risiko von einem Ernteausfall drastisch reduziert.

Freie Flächen auf dem Betriebshof können genutzt werden, um Wasserstoff zu produzieren, eine Server-Farm laufen zu lassen oder einen Eisspeicher für die Einlagerung des geernteten Obstes zu betreiben. Die Initiative soll alle Potenziale und Chancen aufzeigen und in der Gemeinschaft die Erkenntnisse zusammentragen, um die Risiken für alle Beteiligten zu minimieren. Gemeinschaftlich können neue Geschäftsmodelle etabliert werden (z.B. Energieerzeugergemeinschaft) und die Auswirkungen der Extremwetter auf die Betriebsergebnisse bekämpft werden.